Es wird Zeit sich etwas näher mit der Organisation
auseinanderzusetzen, der ich die meiste Zeit meines Aufenthaltes in Uganda
widme: Fontes Foundation Uganda.
Der Fairness halber sei
vorweggeschickt: Ja, das primäre Ziel dieses Eintrages ist es, die großzügige
Leserschaft zu motivieren Fontes bei ihrer Arbeit durch eine Spende zu
unterstürzen. Für alle, die sich schon immer gesagt haben „Ja,
Entwicklungshilfe, klar, dass ist sehr wichtig. Eigentlich sollte man da was
machen. Aber woher soll ich wissen, dass das Geld auch wirklich da ankommt wo
es benötigt wird und nicht in irgendwelchen Taschen verschwindet oder für den
Verwaltungsapparat der NGO ausgegeben wird? “: Das ist eure Chance! Denn
niemand anderes als ich höchst selbst werde im Folgenden Informationen über die
Projekte aus erster Hand liefern und verbürge mich dafür, dass tatsächlich
jeder Cent dort ankommt.
Fontes Foundation Uganda ist aus
der Fontes Foundation hervorgegangen, einer kleinen norwegischen NGO, die seit
vielen Jahren im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (international
als WASH-Sektor bezeichnet) sowie im Bereich Bildung in Afrika tätig ist. Wenn man so möchte, dann ist Fontes Foundation
Uganda der verlängerte Arm der norwegischen Schwester(oder besser
Mutter-)organisation, der seit 2007 die Projekte in Uganda von einem eigenem
Büro in Kampala aus leitet.
Zu allererst und als wichtiger
Unterschied zu den meisten „ausländischen“ NGO‘s: Alles Geld, was an
Fontes gespendet wird, wird zu 100 % in Uganda eingesetzt. Die gesamte Organisation operiert von Uganda
aus. Alle Arbeiten, die in Norwegen anfallen, werden auf freiwilliger und
unentgeltlicher Basis verrichtet. Sämtliche Projekte werden vom Büro in Kampala
aus gesteuert. Fontes Foundation Uganda hält sich bewusst klein und arbeitet
lieber mit weniger, dafür aber hochqualifizierten Mitarbeitern. So wird garantiert,
dass möglichst wenig Geld für Verwaltungsaufgaben ausgegeben wird und möglichst
viel Geld in die einzelnen Projekte fließt. Das Team in dem ich arbeitet
besteht aus lediglich 5 Leuten im Büro (neben mir Lucrezia als Regionalkoordinatorin, Apiyo als Programmkoordinatorin, William als Projektkoordinator, Patrick als Büromanager) und einer Mitarbeiteren
im Jugendzentrum. In Letzterem sind inklusive aller Lehrkräfte 11 Menschen
beschäftigt. Hinzu kommen zwei Angestellte, die sich um die Wasser- und
Stipendienprojekte in Westuganda direkt vor Ort kümmern.
Bildung und Trinkwasser für Dorfbewohner in Westuganda
Ein neuer Wassertank wird installiert. Im Container sind Pumpen und ein Sand- und Aktivkohlefilter untergebracht. |
Die Arbeit der Fontes Foundation in Uganda begann mit einem
Trinkwasserprojekt in Katunguru, einem kleinen Dorf im Westen Ugandas, mitten
im Queen Elizabeth National Park gelegen. Implementiert wurde das Projekt im
Jahr 2004. Heute betreut die Organisation 5 Trinkwasserprojekte plus einige
Bildungsprojekte in einigen der Dörfer, allesamt in der gleichen Region. Ein
„normales“ Trinkwasserprojekt, also zum Beispiel eine installierte Handpumpe,
ist in Subsahara-Afrika im Durchschnitt 3 Jahre in Betrieb, bevor es aus
bestimmten Gründen scheitert. Das Fontes-Projekt in Katunguru wird 2014 das
zehnte Jahr in Folge sauberes Trinkwasser für die Dorfbewohner bereitstellen
und läuft damit mehr als dreimal so lang wie die Durchschnittslaufzeit. Also
ein recht beeindruckender Erfolg.
Was macht die Projekte so ungewöhnlich
erfolgreich? Ein ungewöhnlicher Ansatz, der eine andere Philosophie zugrunde
legt, wie sie die meisten Organisationen im WASH-Sektor vertreten (ohne deren
Arbeit abwerten zu wollen). In der Regel wird versucht, mit den vorhandenen
Mitteln möglichst viele Projekte zu
starten, um möglichst viele Menschen mit Wasser/Toiletten etc. zu versorgen.
Klingt zunächst einmal schlüssig und logisch. Seit den 80’ern wird in Uganda
und in den meisten anderen Ländern in Ostafrika die „Poilitik“ verfolgt, dass
die Projekte selbstständig von der (Dorf-)Gemeinde verwaltet und betrieben
werden. Die allermeisten Trinkwasserprojekte zum Bespiel werden durch aus der
Gemeinde gewählte „Wasserkomitees“ verwaltet. Dies soll vor allem ein Gefühl
der Eigenverantwortung und damit Wertschätzung der Projekte erzeugen. Auch das
ist im Grunde ein richtiger Ansatz.
Die Kombination aus beidem erklärt jedoch
das frühe Scheitern der meisten Projekte. Das Wasserkomitee ist in der Regel
durch die Einnahmen des Verkaufs des Trinkwassers (zu für alle erschwinglichen
Preisen) in der Lage für die Kosten der Betreibung und Wartung des Systems
vollständig aufzukommen. Da es der Ansatz der meisten Organisationen wie gesagt
ist möglichst viele Projekte in möglichst kurzer Zeit zu realisieren, wird nach
dem Aufbau des Systems in der Regel das Komitee gegründet und ein initiales
Training gegeben, wie das System zu verwalten ist. Danach verschwindet die
Organisation von der Bildfläche. Sobald eine größere Reparatur des Systems
ansteht, für die teure Fachkräfte und Ersatzteile benötigt werden, reichen die
Mittel der Gemeinde nicht aus um die Kosten zu decken. Eine NGO, die finanziell
helfen könnte, ist nicht mehr vorhanden und somit scheitert das Projekt, das
System ist funktionsuntüchtig und bleibt dies auch. Fontes Foundation hingegen
versucht nicht möglichst viele Projekte durchzuführen, sonder wenige, dafür
aber gut und vor allem langfristig betreute. Dadurch ist mehr
Geld für einzelne Projekte vorhanden, dass von Anfang an für z.B. finanzielle
Hilfe bei größeren Reparaturen zurückgelegt wird. Ist also der kritische Punkt
einer teuren Reparatur erreicht, ist Fontes nach wie vor in das Projekt
involviert und kann technische und finanzielle Hilfe leisten. Das Projekt
scheitert also nicht, dass Wasser fließt weiter. Genauso wichtig ist, dass
Fontes einen Fokus auf die nachhaltige Ausbildung und Schulung der Dorfbewohner
legt. Hier findet nicht nur initiales, sondern andauerndes Training statt. Auch
Fontes Wasserprojekte werden von demokratisch gewählten Wasserkomitees
verwaltet. Alle Beteiligten werden regelmäßig
in den technischen Belangen und in Finanzverwaltung, Kreditaufnahme und –verwaltung,
Buchhaltung, Transparenz etc. geschult. Darüber
hinaus werden jährlich „Wasserseminare“ abgehalten, in denen alle Mitglieder
aller Wasserkomitees zusammenkommen um an Schulungen teilzunehmen und sich mit
den anderen Dörfern über Probleme und Problemlösung auszutauschen.
Über Jahre werden die beteiligten Dorfbewohner darin geschult das Wassersystem selbst zu verwalten, sodass auf lange Sicht Fontes nicht mehr benötigt wird. |
Es wird
darauf geachtet, dass möglichst viele Dorfbewohner in die Betreuung der
Projekte eingebunden werden und somit in den Dörfern selber Fachkräfte
ausgebildet werden. So profitiert nicht nur das Wasserprojekt. Fähigkeiten wie
Buchhaltung, Projektmanagement etc. können die Dorfbewohner auch in ihrem
Alltag anwenden und ihre Lebensumstände nachhaltig verbessern. So haben einige
Dorfbewohner mit Hilfe ihrer im Wasserprojekt erworbenen Fähigkeiten zum
Beispiel eine Hühnerzuchtfarm eröffnet. Auf lange Sicht profitiert also das
ganze Dorf und das steigende Bildungsniveau und wirtschaftliche Verbesserung.
In einigen der Dörfer werden gleichzeitig Stipendien an Schüler vergeben um
ihnen die Schulausbildung zu finanzieren. Spender gehen eine Patenschaft mit
einem Schüler ein und Fontes berichtet nach jedem Schuljahr über die
persönliche und schulische Entwicklung der Schüler. Viele dieser Stipendiaten
wiederum helfen in ihren Ferien bei der Verwaltung und Betreibung der
Wasserprojekte aus, sodass sich hier also ein
Kreislauf schließt. Im letzten Jahr wurde in Katunguru-Rubirizi
zusätzlich ein Internetcafe eröffnet, dass die Dorfbewohner und Schüler nutzen
können. Auf lange Sicht sollen alle Projekte in die vollkommene Verantwortung
der Dorfbewohner gegeben werden, wenn eine weitere Unterstützung durch Fontes
nicht mehr nötig ist und die Komitees genug Ressourcen aufgebaut haben, für
alle Kosten selber aufzukommen und das erlangte Wissen weiterzugeben.
Alles ist also auf lange Sicht
geplant und zielt auf langfristige Effekte ab, die sich nicht gleich in den
ersten paar Jahren eines Projektes zeigen und messen lassen. Daher ist es
schwierig für dieses Ansatz Spender zu gewinnen. Es ist unglaublich viel
einfacher Spenden für die Installation einer neuen Wasserpumpe einzusammeln als
für einen langfristigen Plan, der versucht ein ganzes Dorf in alles Bereichen
nachhaltig zu entwickeln.
Uganda ist das jüngste Land der
Welt, mit einem Altersdurchschnitt von 15 Jahren und höchsten Geburtenrate der
Welt. Obwohl seit Jahren ein stabiles Wirtschaftswachstum zwischen 5 und 10 %
verzeichnet wurde wächst der Arbeitsmarkt nicht schnell genug um die vielen
jungen Menschen aufzunehmen. Die Folge ist eine Jugendarbeitslosigkeit der
unter 25jährigen von 62 %. In einer detaillierten Studie wollte Fontes
Foundation herausfinden, wo die Hauptgründe dafür liegen, dass die Jugendlichen
keinen Job finden können. Neben der Fähigkeit ihr Wissen in der Praxis
anzuwenden fehlt es scheinbar besonders an persönlichen Fähigkeiten und
Eigenschaften wie Arbeitsethik, Respekt, Pünktlichkeit etc. Außerdem werden der
sichere Umgang mit dem Computer und ein Gespür für’s Geschäft verlagnt. Basierend
auf dieser Studie wurde das Konzept des „Potentiam Youth Development Centres“
entwickelt, dass seit 2012 Jugendlichen die Möglichkeit gibt ihr Potenzial zu
erkennen und zu nutzen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wahrzunehmen.
Englischlehrer Emanuel mit einem seiner Kurse in "Basic English Literacy" im Schatten des Jackfruit-Baumes (die riesigen Früchte im Hintergrund). |
Schon allein die Lage des
Zentrums am Südrand Kampalas wurde nicht zufällig gewählt. Hier leben viele
arme Familien mit vielen Problemen. Die meisten Jugendlichen haben (vor allem)
finanzielle Probleme und nicht alle beenden die Schule. Englischkenntnisse sind
längst keine Selbstverständlichkeit. Um die Jugendlichen mit geringer
Schulbildung nicht auszuschließen wird ein 8-wöchiger Englischkurs angeboten.
Ebenso vermittelt ein 8-wöchiger Kurs in EDV den grundlegenden Gebrauch von Computern
und eine Einführung in die wichtigsten
Office-Programme. Somit wird eine grundlegende Basis geschaffen. Die Kurse
werden als Morgen- oder Abendklasse angeboten, weil viele Studenten einer
Teilzeitarbeit nachgehen und/oder eine Familie zu versorgen haben. Studierende,
die beide Kurzzeitkurse erfolgreich absolviert haben können sich für den
6-monatigen Vollzeitkurs in angewandten Unternehmertum („Advanced Business
Skills“) einschreiben. Gleiches gilt für alle, die zumindest eine S4-Abschluss
haben, also 4 Jahre auf einer sekundären Schule gewesen sind. Der Kurs ist das
Herzstück des Zentrums und wird entsprechend auch als „core course“ bezeichnet. In den 6 Monaten werden die Studenten in den
Fächern EDV für Fortgeschrittene, Business Englisch, Business
Skills/Unternehmertum und Persönliche Entwicklung unterrichtet. Ziel ist es,
die Jugendlichen mit den nötigen Fähigkeiten auszustatten um nach dem Kurs entweder
ihr eigenes Unternehmen zu gründen oder „gute Angestellte“ zu werden.
Im Computerlab lernen die Studenten ihr theoretisches gleich praktisch anzuwenden. |
Besonders
der Kurs Persönlichkeitsentwicklung ist unter vergleichbaren Jugendzentren wohl
einmalig. Hier wird versucht, die Einstellungen der Jugendlichen positiv zu
beeinflussen, ihnen zu helfen ihr eigenes Potential zu entdecken und zu nutzen,
ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie zu befähigen kritisch zu hinterfragen
und „um die Ecke zu denken“. Ich habe einige dieser Klassen besucht und war
wirklich beeindruckt von der lebhaften Diskussion unter den Studenten und ihren
Ideen. Die Studenten werden mit relevanten (und manchmal bewusst abstrakten)
Themen wie Ethik, Etikette und Konfliktbewältigung konfrontiert. Mindestens einmal im Monat finden
Bildungsveranstaltungen statt, in denen motivierende oder aufklärende Vorträge
von Gastrednern gehalten werden. Es wird in allen Fächern darauf geachtet, dass
das Wissen möglichst praktisch angewandt wird und das der komplexe Stoff anhand
von den Studenten aus dem eigenen Alltag bekannten Beispielen erklärt wird. Die
Kurzzeitkurse sowie die Teilnahme am core course sind nicht umsonst. Ziel des
Kurses ist, dass jeder Student eine Geschäftsidee entwirft, an der sie während
des Kurses arbeiten müssen. Die Abschlussprüfungen bestehen aus dem Verfassen
und Präsentieren eines Businessplans für ihre Idee, der von einer unabhängigen
Fachjury beurteilt wird. Hierzu müssen die Studenten all ihr erlangtes Wissen
bündeln und einsetzen und zum Beispiel
mit Excel erstellte Budgets präsentieren und Marktforschung betreiben. Die Idealvorstellung ist, dass die Studenten
nach dem Kurs ihren Businessplan gleich in die Praxis umsetzen. In der Praxis
zeigt sich jedoch, dass hierfür in der Regel das nötige Startkapital fehlt.
Kredite vom Staat zu erlangen ist äußerst kompliziert und Mikrokredit-Institute
verleihen in der Regel nur Geld an schon existierende Unternehmen und/oder
solche, die einen gesellschaftlich großen „impact“ erzeugen, z.B. Projekte in
Erneuerbaren Energien. Bei den Projekten der Studenten handelt es sich in der
Regel aber um alltägliche und bewährte Geschäftsmodelle, die man auf kleiner
Basis starten kann, die etwa ein Restaurant, ein Schuhgeschäft oder ein
Fotostudio. In der Regel arbeiten die Studenten nach ihrem Abschluss also erst
einmal um das nötige Startkapital anzusparen. Aus den Kursen sind schon viele
wunderbare „Nebenprojekte“ entstanden, wie zum Bespiel das von Harriet, die im
Zentrum eine Zeit lang eine Cafeteria betrieben hat oder Muhammed und Denis,
die eine Gemüsefarm aufziehen wollen und zunächst einmal einen
Demonstrationsgarten auf dem Grundstück des Zentrums angelegt haben.
Denis und Muhammed wollen in einigen Wochen die erste Gemüserernte an den Mann bringen. Auf lange Sicht soll durch die Gewinne ein Treibhaus gebaut werden um den Ertrag zu steigern. |
Die Studenten müssen Kursgebühren
entrichten. Dies ist wichtig um sie zur Teilnahme zu motivieren. Die Gebühren
sind jedoch überaus erschwinglich und im Vergleich zu den normalen
Schulgebühren geradezu traumhaft niedrig.
Außerdem unterhält das Potentiam
Youth Centre eine Musik-, Tanz- und Theatergruppe. Hier können die Studenten
traditionellen ugandischen Tanz und das Spielen traditioneller Instrumente
erlernen. Seit kurzem führt die Gruppe auch selbst geschriebene (und
unglaublich unterhaltsame) Theaterstücke auf, die eine aufklärende Wirkung
haben sollen und sich mit Alltagsthemen
wie HIV/Aids, Armut oder Korruption befassen. Wer eher an Sport interessiert ist
kann Mitglied im Potentiam Football Club werden, der mindestens zweimal die
Woche trainiert und regelmäßig gegen andere Manschaften antritt. Hier lernen
die Jugendlichen ihre Zeit sinnvoll zu nutzen und entwickeln wichtige
Fähigkeiten wie Fairness und Teamgeist. Außerdem dienen sowohl die Fontes
Cultural Trouoe als auch der Potentiam Football Club dazu die Jugendlichen der
Umgebung mit der Arbeit und den Möglichkeiten des Potentiam Youth Centre
vertraut zu machen, da sich viele der Studenten aus den Reihen dieser Gruppe
rekrutieren. Zu guter Letzt ist das ganze Programm des core courses ein Mentoringprojekt eingebunden. Jedem Student wird zu Anfang ein Mentor zugewiesen, an den sie sich jederzeit und in allen Belangen wenden können. Es handelt sich hierbei in der Regel um erfolgreiche Geschäftsleute. Die Mentoren helfen ihnen auf ihrem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung, unterstützen die Studenten bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee und helfen außerdem durhc ihre persönlichen Kontakte mit „Vitamin B“ aus.
Auch für dieses Projekt gilt
wiederum der Langzeiteinsatz um den
Erfolg zu sichern. Die Studenten werden nach 6 Monaten nicht einfach entlassen,
sondern werden die nächsten 1 ½ Jahre weiterhin betreut. Die Mentoren stehen
ihnen nach wie vor beratend zur Seite. Alle 6 Monate wird eine Umfrage unter
der Absolventen erhoben um zu schauen ob und wo sie arbeiten und wie sich ihre
Lebensumstände durch das Potentiam-Programm verbessert haben. Auch für dieses
Projekt gilt wiederum: Es ist bisher überaus erfolgreich. Seit der Eröffnung
2012 haben insgesamt fast 150 Studierende einen Kurs absolviert, davon 19
Studenten den core course. Der dritte core course und der 8. Kurzzeitkurs in
Englisch und EDV startet im Januar. 8 von 9 Studenten des ersten core courses gehen
6 Monate nach ihrem Abschluss einer Beschäftigung nach. Im Schnitt haben sie
weniger als einen Monat gebraucht um eine Anstellung zu finden und die Hälfte
konnte ihr Gehalt (im Vergleich zu vor dem Kurs, mitunter deutlich) steigern.
Auf dieser Seite, die extra für
unsere große Weihnachtsspendenkampagne aufgesetzt wurde finden sich weitere ausführliche Informationen zum Potentiam Youth Centre (leider nur in Englisch).
Mein persönliches Fazit lautet
also: Hier werden äußerst erfolgreiche Entwicklungsprojekte betrieben, die eine
nachhaltigen Mehrwert erzeugen (ich weiß, dass niemand mehr „nachhaltig hören
mag, trotzdem trifft es in diesem Fall absolut zu). Durch einen Ansatz, der
sich vom Standard unterscheidet werden auch Ergebnisse jenseits des Standards
erzeugt. Ich habe natürlich nur den Einblick in die Arbeit dieser Organisation,
aber ich kann versprechen: Wer sich entscheidet Fontes Foundation Ugdana zu
unterstützen kann sicher sein, dass tatsächlich sinnvolle Arbeit mit dem Geld
geleistet wird und kein Geld unnötig verschwendet wird. Natürlich ist jede noch
so kleine Spende willkommen. Trotzdem möchte ich betonen, dass ein
Langzeitansatz auch Langzeitunterstützung benötig. Es hilft Fontes also um ein
vielfaches mehr, wenn man die Organisation regelmäßig mit einem kleinen Betrag
via Dauerauftrag unterstützt, als wenn man eine einmalige größere Summe
spendet.
Wen ich jetzt überzeugt habe, zu
Weihnachten in diesem Jahr vielleicht etwas kürzer zu treten und sein Geld in
(sinnvolle?) Geschenke lieber in die bitter nötige Verbesserung der
Lebensverhältnisse einiger Menschen in Uganda zu investieren, der findet
untenstehend die Details zur Spende:
International
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Bank:
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Cultura
Sparebank
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Account no.:
|
1254.05.33553
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Holder:
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Fontes
Foundation
|
||
SWIFT-code:
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CULTNOK1XXX
|
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|
IBAN:
|
NO45 1254
0533 553
|
|
|
|
|
||
Address:
|
Fontes Foundation
Bernhard Herres vei 3 0376 Oslo Norway |
Als nächstes der Froschregen
So, nach diesem wohlbedachten
Angriff auf des Lesers Geldbeutel noch ein kleines Schmankerl aus Kampala für
alle diejenigen, die tapfer bis zu Ende gelesen haben.
Es ist Saison in Uganda. Es ist
Heuschreckensaison! Wie in unseren Landen die Spagel-, Erdbeer- und
Grünkohlsaison ausgerufen und von Feinschmeckern bis ins Letzte ausgekostet
wird, so ist in Uganda zweimal im Jahr Heuschreckensaison. Alles findet vor ein
paar Wochen an, als ich in einer Nebenstraße nach Sonnenuntergang grelle, große
Strahler entdeckte, die von Generatoren betrieben wurden. Ich hatte mir
zunächst nicht dabei gedacht und fleißige Bauarbeiter vermutet. Einige Tage
später waren wir jedoch auf dem Weg zu einer Party, als wie an einem solchen
Strahlerfeld (oder wie sie Omar netterweise betitelt „iron cities“, eiserne
Städte) vorbeikamen und staunend innehielten. Die Strahler waren um Holzgerüste
aufgestellt, an denen lange und schmale, gebogene Wellbleche gelehnt waren, die
in leere Ölfässer mündeten. Die durch das am Wellblech reflektierte Licht
angezogene Heuschrecke fliegt ungebremst in ebenjenes Wellblech und rutscht in das Fass, in denen schon hunderte
Artgenossen warten. Warum die Heuschrecken die Fässer nicht wieder verlassen
weiß ich nicht, wahrscheinlich sind sie zu blöd. Am Ende des Spektakels werden die Insekten jedenfalls frittiert, gewürzt und zu stolzen Preisen von fliegenden Händlern auf der Straße feilgeboten. Ich kann die Frage des Geschmacks nicht beantworten, da ich beschlossen habe auch bei Heuschrecken keine Ausnahme zu machen und entsprechend auf Verspeisung zu verzichten. Leider sind die Heuschrecken dieser Tage nicht nur nachts in den iron cities zu finden. Je nach Wetterlage sind sie einfach überall! Und sie finden ihren Weg. Ins Bad, in die Dusche, in die Küche, in dein Zimmer. Diese Woche kam ich nach Hause und die gesamte Wand des Nachbarhauses war von Heuschrecken besetzt worden.
In der Nacht tobte ein unglaubliches tropisches Gewitter, das die Wände erzittern ließ. Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit fühlte man sich unweigerlich an Hitchcocks „Die Vögel“ erinnern, als man von allen Zäunen, Bäumen und Stromleitungen von den Insekten beobachtet wurde. Für die Vögel muss diese Zeit tatsächlich dem Schlaraffenland gleichen. Die Saison soll noch einige Wochen andauern und das ganze muss sich im nächsten Sommer wohl wiederholen. Ein wahrlich un- und außergewöhnliches Schauspiel, das sich hier dieser Tage bietet. Man muss an das Alte Testament denken und wartet auf den Froschregen.
Vom Rohzustand zum Endprodukt. Die Heuschrecke wird gefangen, getötet (in der Regel werden lediglich Beine und Flügel ausgerissen...), getrocknet, frittiert und gewürzt. |
Das war mein letzter Eintrag vor
Weihnachten und für dieses Jahr. Ich wünsche allen ein frohes Fest, ein gutes
neues Jahr und viel Entschlussfreude wenn es darum geht Fontes Foundation im
nächsten Jahr und darüber hinaus zu unterstützen.
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